Deutsche Glücksspielbranche im Aufwind – Verband überrascht mit Rekordergebnis

Einmal jährlich gibt der Deutsche Spielbankenverband (DSbV) Auskunft über den momentanen Zustand der deutschen Glücksspielbranche. Jeweils im ersten Quartal eines Jahres informiert der Fachverband die Öffentlichkeit über Umsätze, Besucherzahlen oder Übernachtungen. War 2023 bereits ein äußerst erfolgreiches Jahr für die deutschen Spielbanken, sollte 2024 buchstäblich alles in den Schatten stellen. So konnten sich die Casinos in Deutschland über ein Rekordergebnis freuen und das, obwohl die Konkurrenz im Internet den Spielbanken reichlich Konkurrenz beschert.
Positive Zahlen bei den Casinobetreibern
Als erstes muss man über die nun vom DsbV veröffentlichten Zahlen wissen, dass sie sämtliche zum Verband gehörenden staatlich konzessionierte Spielbanken einschl. denen unter der Führung der Merkur Group sowie einige weitere private Betreiber beinhalten. Sie sind also ein tatsächlicher Gradmesser des Spielbankenangebots in der Bundesrepublik. Beginnen wir bei dem Bruttospielertrag, welcher sich aus den eingenommenen abzüglich in Form von Gewinnen ausgezahlten Geldern zusammensetzt. Dieser stieg von 684,5 Mio. Euro im Jahre 2023 auf 729,3 Mio. Euro.
Aber auch über gestiegene Besucherzahlen konnten sich die im DsbV organisierten deutschen Spielbanken freuen. Fanden im Vorjahr noch 3 462 618 Millionen Gäste den Weg in eine der deutschen Spielbanken, waren es im Jahr 2024 sogar 3 776 855 Millionen. Dies entspricht einem Besucherzuwachs von 9 %. Noch besser sieht es gar aus, wenn man auch die nicht zum DsbV gehörenden Casinos mit in die Statistik einbezieht.
Auf die gesamte Branche bezogen sehen die Zahlen wie folgt aus. Im Jahre 2023 besuchten 6 810 351 Spieler die deutschen Casinos. Im Jahr 2024 waren es hingegen 7 418 501 Millionen. Auch der Bruttospielertrag stieg dementsprechend von 860,2 Mio. Euro im Jahr 2023 auf 1,4 Mrd. Euro 2024. In den vergangenen zehn Jahren konnten die deutschen Spielbanken also den Bruttospielertrag verdoppeln!
Die Online Konkurrenz hat den deutschen Spielbanken längst den Rang abgelaufen
Angesichts dieser Rekordergebnisse haben die deutschen Casinos sicherlich reichlich Grund zur Freude. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die Online Casinos die deutschen Spielbanken längst hinter sich gelassen haben. Dies musste sogar Kerstin Kosanke, die Präsidentin des DsbV, zugeben. Auf Nachfrage wies sie auf die vom Online Portal Statista ermittelten Zahlen hin.
Diese kommen auf einen Bruttospielertrag der Online Casinos von 3,3 Mrd. Euro für das Jahr 2024. Was jedoch deutlich schwerwiegender wiegt, offenbart ein genauerer Blick auf diese Zahlen. Gerade einmal 60 % des Bruttospielertrags entfällt nämlich auf in Deutschland lizenzierte Online Casinos! Dies bedeutet, dass sich der Schwarzmarkt einen Marktanteil von satten 40 % in Deutschland gesichert hat. Dies entspricht überraschenderweise ziemlich genau dem Marktanteil, den auch die Schweizer Behörden dem Schwarzmarkt im Nachbarland Deutschlands zurechnen.