Thailand überarbeitet Casino-Gesetz: Zugangsbeschränkungen für Einheimische gelockert

Die thailändische Regierung hat überraschend ihre ursprünglichen Pläne geändert, den Zugang zu künftigen Casinos nur für Millionäre zu erlauben. Stattdessen sollen thailändische Staatsbürger mit einer dreijährigen Steuerhistorie Zugang zu den geplanten Spielstätten erhalten. Diese Entscheidung ist Teil eines umfassenden Gesetzesentwurfs, mit dem Thailand erstmals legale Casinos zulassen möchte.
Wende bei den Casino-Plänen: Keine Millionenhürde mehr
Ursprünglich wollte die thailändische Regierung Einheimische nur dann in Casinos lassen, wenn sie ein Vermögen von mindestens 50 Millionen Baht (rund 1,42 Millionen Euro) nachweisen konnten. Diese Idee wurde nun verworfen. Stattdessen dürfen thailändische Bürger, die in den letzten drei Jahren nachweislich Steuern gezahlt haben, an den geplanten Spielbetrieben teilnehmen.
Als weitere Einschränkung ist eine Eintrittsgebühr von 5.000 Baht (ca. 130 Euro) für Einheimische vorgesehen. Ausländische Touristen hingegen sollen kostenlosen Zutritt erhalten. Ziel der neuen Regelungen ist es, illegales Glücksspiel einzudämmen und gleichzeitig ausländische Investitionen sowie den Tourismus zu fördern.
Warum setzt Thailand auf legale Casinos?
Obwohl Glücksspiel in Thailand bislang fast vollständig verboten ist, gibt es eine blühende illegale Glücksspielszene. Nur staatlich regulierte Pferdewetten und Lotterien sind offiziell erlaubt. Die Regierung sieht in der Legalisierung von Casinos eine Möglichkeit, dieses Problem in den Griff zu bekommen und gleichzeitig die Wirtschaft anzukurbeln.
Geplant sind sogenannte „Unterhaltungskomplexe“, die nicht nur Casinos, sondern auch Hotels, Einkaufszentren, Kongresshallen und Freizeitangebote umfassen. Die Regierung erwartet durch dieses Projekt massive Investitionen in Höhe von mindestens 100 Milliarden Baht. Zudem sollen die neuen Casinos die Zahl ausländischer Touristen um 5 bis 10 Prozent steigern und jährlich Einnahmen von über 12 Milliarden Baht generieren.
Auswirkungen auf deutsche Spieler und Anbieter
Für deutsche Spieler könnte Thailand als Glücksspiel-Destination attraktiver werden, besonders für diejenigen, die nach Alternativen zu den stark regulierten europäischen Märkten suchen. Während in Deutschland Online Glücksspiel nur mit deutscher Lizenz erlaubt ist, könnten regulierte thailändische Casinos – je nach Gesetzeslage – eine Option für deutsche Highroller und Touristen sein. Auch deutsche Glücksspielanbieter könnten ein Auge auf den Markt werfen, etwa durch Kooperationen oder Investitionen in die entstehenden Casino-Komplexe. Ob Thailand jedoch langfristig eine ernsthafte Konkurrenz zu etablierten Glücksspiel-Hotspots wie Las Vegas oder Macau wird, bleibt abzuwarten.
Bevölkerung gespalten – Kritiker befürchten soziale Probleme
Die Einführung von Casinos stößt in der thailändischen Bevölkerung jedoch auf Widerstand. Eine Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Thailänder skeptisch ist. Kritiker befürchten negative soziale Folgen wie eine Zunahme von Spielsucht und finanzieller Not.
Neben der Debatte über Casinos gibt es auch Diskussionen über die mögliche Legalisierung von Online Glücksspiel. Einige Politiker, darunter der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra, sprechen sich dafür aus, da dies zusätzliche Milliarden-Einnahmen bringen könnte. Auch hier zeigt sich jedoch, dass die Mehrheit der Bevölkerung dagegen ist.
Wie geht es weiter?
Der Gesetzesentwurf zur Casino-Legalisierung wurde bereits von der Regierung verabschiedet und muss nun noch dem Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden. Sollte das Gesetz in Kraft treten, könnten in den kommenden Jahren die ersten Casinos in Thailand entstehen.
Für Poker- und Casino-Fans könnte dies eine interessante Entwicklung sein, da Thailand ein beliebtes Reiseziel ist und durch regulierte Spielstätten eine attraktive Alternative zu anderen Glücksspiel-Hotspots wie Macau oder Singapur werden könnte. Ob das Gesetz letztendlich verabschiedet wird und wie streng die Regularien für Einheimische ausfallen, bleibt jedoch abzuwarten.